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2020 - ein bemerkenswertes Jahr

Stefanie Lehrter • Dez. 23, 2020

  Ein Jahr voll von Einschränkungen oder voll von Chancen und neuen Möglichkeiten?

Der Rückblick dieses Jahr ist irgendwie anders als in anderen Jahren. Nicht nur deswegen, weil es ein großes Thema gibt, dass scheinbar alles andere überschattet, sondern auch, weil ich stärker als in anderen Jahren die Chance sehe, sich auf Grundlegendes zu besinnen und zu grundlegenden Dingen zurückzufinden.
Ich glaube, es war für mich noch nie so deutlich erkennbar wie heute, wie stark wir selbst unsere Realität erschaffen. Wenn ich mich umschaue, mit Menschen spreche, in Foren und anderen Plattformen Erfahrungsberichte oder Meinungen lese, dann scheint es mir als würden wir zum Teil in völlig unterschiedlichen Realitäten leben.

Ich lese oder höre von Menschen, die überall um sich herum die Verweigerung der aktuellen Maßnahmen sehen oder überall um sich herum Rücksichtnahme, Masken und Abstand erleben, ich lese oder höre von Menschen, die in einer Art »Starre« leben und nur warten, dass alles wieder zur Normalität zurückkehrt und ich lese und höre von Menschen, die versuchen Sinn in die aktuellen Geschehenisse zu bringen. Ich lese und höre von Menschen, die Corona leugnen, die auf all die Maßnahme schimpfen und von Menschen, die sich auf das fokussieren was immer noch möglich ist und was auch immer möglich bleiben wird, ganz egal, was für Maßnahmen verhängt werden. Und diese Menschen leben zum Teil in denselben Städten oder Stadtvierteln, ja zum Teil sogar in denselben Straßen – also in derselben Umgebung.
Obwohl wir also alle mit ähnlichen Herausforderungen und Schwierigkeiten konfrontiert sind, ähnliches beobachten und erleben, scheinen die Realitäten doch sehr unterschiedlich zu sein.
Was für ein Jahr war 2020 also für dich? Ein Jahr voller Einschränkungen, Sehnsucht und Warten auf Normalität, die noch immer nicht wieder eintreten will? Oder ein Jahr voller Chancen, weil du gefordert warst, neue Lösungen und neue Ideen zur Bewältigung der Herausforderungen zu finden. Weil es neue Beschäftigungsmöglichkeiten zu entdecken oder zu kreieren galt oder eine neue Urlaubsgestaltungen gefunden werden musste? Vielleicht musstest du lernen, neue Technik zu nutzen und zu meistern, oder dich auf wesentliches zu reduzieren und dich, deine Familie, dein Leben ganz neu zu entdecken?

Selbst wenn es uns schwerfällt, diese Zeit als Chance zu betrachten, so gibt es doch zumindest eine Sache, die wir nutzen können, um etwas hilfreiches aus diesem Jahr mit in das nächste Jahr zu nehmen. Ein Art der Rückschau, die uns zuversichtlich stimmen könnte und uns Möglichkeiten zeigen kann, wie wir uns im nächsten Jahr für unser kleines Universum, indem wir uns bewegen und in dem wir immer Einfluss nehmen können, eine bessere Realität zu schaffen:


Ich möchte nicht nur darauf schauen, was ich dieses Jahr alles geschafft oder erreicht habe, sondern vor allem darauf, was mir, was uns, dieses Jahr Freude bereitet hat. Was es mir erleichtert hat, durch dieses Jahr zu gehen, was die Dinge sind, die mir niemand nehmen kann, weil ich mich immer für sie entscheiden kann, ganz egal wie die Umstände sind.


Wenn du also magst, stell dir mit mir zusammen folgende Fragen:
Was hat mir dieses Jahr Freude bereitet?
Für mich waren es die kleinen Dinge:


  •    ein Lächeln zwischen Bekannten oder sogar Fremden über die Straßen hinweg,
  •    die Rücksicht und das »Danke«, das ich häufiger als in anderen Jahren beobachtet habe,
  •    die Ruhe und Entschleunigung im Frühjahr,
  •    die vielen Initiativen sich gegenseitig zu unterstützen und Gesellschaft zu leisten,
  •    die Gespräche mit wildfremden Menschen auf einem Spaziergang, die problemlos auch mit Abstand möglich waren.
  •    die Nutzung von Videokonferenzen und der Software für virtuelle Seminare, die mir gezeigt haben, dass auch virtuelles Miteinander geprägt sein kann von der Atmosphäre, die ich (wie viele von uns) bisher nur in Präsenz für möglich gehalten habe.

 


Und wenn ich noch weiter darüber nachdenke, würden mir sicher noch mehr einzelne Dinge einfallen, die ich nennen könnte.
Am wichtigsten aber sind mir die Dinge, die ich als erstes genannt habe, denn das sind nicht nur die Dinge, die voll und ganz in unsere Hand liegen, sondern auch die, die mir an jedem einzelnen Tag Freude schenken, die meine Laune verbessern und mir damit auch die schwierigen Zeiten erleichtern, denn


einen freundlichen Gruß, ein Lächeln, ein Dankeschön – das können wir uns immer schenken, egal ob über Entfernung hinweg, mit Maske (auch hier kann ich ja in den Augen und in der Körpersprache ein Lächeln, einen Gruß oder ein Danke erkennen), ob virtuell oder in Präsenz.


Wenn du magst, frag dich also selbst auch einfach:
Was hat dir das Jahr erleichtert?
Waren es die zwischenmenschlichen Begegnungen und die neuen Fähigkeiten, die ich mir angeeignet habe – so wie bei mir?
War es das Gefühl mit den Maßnahmen zumindest etwas für den eigenen Schutz und denen von Risikogruppen zu tun? Oder war es die Bewältigung der Herausforderungen an sich, das Ergreifen und Entwickeln von Chancen, die sich plötzlich ergeben haben oder ergeben mussten?
Was sind die kleinen Dinge, die uns niemand, keine Maßnahme, kein Mensch, keine Anordnung und keine Regel wegnehmen kann? Was ist mein Fokus? Worauf achte ich besonders? Wie verhalte ich mich? Und was ist mir meine Aufmerksamkeit wert?
Und was davon will ich mir bewahren und was möchte ich verändern?
Oder kurz gesagt: Was will ich im nächsten Jahr?
Niemand weiß, wie es weitergehen wird, doch ganz egal was kommen mag, wir können bestimmen, auf was wir unsere Aufmerksamkeit richten wollen. Was wir aus diesem Jahr erinnern wollen und wie wir es erinnern wollen und mit welchen Vorsätzen wir in das neue Jahr starten.

Für mich gibt es für das nächste Jahr eigentlich nur einen Vorsatz: Ich möchte meinen Fokus weiterhin und noch stärker bewusst ausrichten. Auf unser Miteinander. Auf alles, was Freude und Mut macht. Auf Rücksichtnahme und Vorsicht, ohne dabei in Angst zu verfallen. Auf Chancen, die sich in dieser Zeit verbergen und auf Vertrauen, dass ich – dass wir – gemeinsam die Herausforderungen der Zeit bewältigen können.

Und noch ein für mich ganz wichtiger Punkt: Ich bin dankbar, dass die bisher größte Krise meiner Generation – zumindest in dem Teil der Welt, in dem ich lebe – kein Krieg ist! Keine unmittelbare Bedrohung meines Lebens durch Attentate, Bomben oder Übergriffe, sondern im Verhältnis dazu nur das Tragen von Masken, die Einschränkungen des persönlichen Kontakts in Präsenz und für kurze Zeiten die Einschränkung in der allgegenwärtigen Verfügbarkeit von Konsumgütern. Letzteres begrüße ich sogar mit all den Schwierigkeiten, die es mit sich gebracht hat. Denn es zeigt mir, wie sehr ich den Luxus dieser allgegenwärtigen Verfügbarkeit für selbstverständlich genommen habe, ohne mir wirklich bewusst zu sein, dass dieser Luxus mitnichten für jeden auf dieser Welt gilt. Ich bin dankbar für die Erfahrung im Supermarkt leere Regale zu sehen und in einer letztlich in dieser Hinsicht vollkommen unbedrohlichen Situation zu beobachten, wie sich so eine Erfahrung anfühlt.
Und ich bin dankbar, für all die Initiativen und Menschlichkeit, die ich im Kleinen sehe und die, wie ich hoffe auch größere Wellen schlagen.

In diesem Sinne wünsche ich euch allen, eine Weihnachtszeit mit bewusstem Fokus und einen guten Rutsch in ein neues Jahr, indem wir uns immer wieder bewusst entscheiden in was für einer Realität – in welcher Wirklichkeitskonstruktion – wir leben wollen. Und in dem wir weiter lernen und daran arbeiten, die für uns hilfreichste und gesündeste Wirklichkeit zu konstruieren.

Herzlichst

Eure Steffi


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von Stefanie Lehrter 27 Sept., 2021
… ist ein Satz, den wir irgendwie selten hören, oder? Warum ist das eigentlich so? Die einfachste und wahrscheinlich häufigste Antwort dürfte in etwa folgendermaßen lauten: "Die Arbeitswoche startet!" Und wenn wir dem glauben dürfen, was uns immer wieder durch das Radio, durch unsere Mitmenschen und vielleicht auch durch unsere eigenen Gedanken suggeriert wird, dann ist die Arbeitswoche das, was wir überstehen müssen, bis endlich wieder Wochenende ist. Mir ging es letztens allerdings ganz anders als ich an einem Montagmorgen aufwachte ... Wie es mir ging, welche Erkenntnisse mir das gebracht hat und warum mir das auch in schwierigen Zeiten immer wieder hilft – daraus ist der heutige Beitrag entstanden. Den ich, passend zum Thema, natürlich auch an einem Montag in die Welt hinaus sende! Nach einem sehr erholsamen und durchaus schönen Wochenende mit viel Sonne und Entspannung bin ich an besagtem Montag morgen aufgewacht und habe mich total auf den Arbeitstag gefreut. Weil ich mich auf die Erfolgserlebnisse gefreut habe! Weil ich mich darauf gefreut habe, abends zu sehen, was ich geschafft habe und weil ich mich auf die Gespräche mit den Menschen gefreut habe, mit denen ich beruflich zu tun habe. Und dabei habe ich mich gefragt, woran das liegt. Ist es das, dass ich etwas tue, was mir wirklich Freude macht? Liegt es daran, dass ich Menschen unterstütze und genau das als sinnvoll empfinde? Oder ist es, weil es Teil meiner Arbeit ist, mich auf positives zu fokussieren, Chancen für Veränderung, für mehr Freude und Glück zu entdecken? Und ich glaube, es ist eine Mischung. Wenn ich rückblickend auf meine Jahre in einer Anstellung schaue, dann fallen mir vor allem drei Dinge auf: Ich war viel stärker in einer Mühle, in der ich Aufgaben ab gearbeitet habe, statt sie zu er arbeiten und erfolgreich zu beenden. Ich habe Dinge ständig "nur" erledigt, statt Erfolge zu erschaffen und Ziele zu erreichen. Natürlich habe ich in beiden Fällen dasselbe Endergebnis: Eine Aufgabe, die erfüllt wurde. Aber dieses Ergebnis fühlt sich völlig unterschiedlich an! Ich habe die kleinen Gespräche, das Miteinander mit meinen Kolleg*innen als selbstverständlich genommen und gar nicht mehr bewusst als etwas schönes und den Arbeitstag bereicherndes wahrgenommen. Ich war immer wieder umgeben von dem Fokus auf, das was anstrengend ist und von der Vorfreude auf das Wochenende. Was mich in meinem Gefühl von „Ich muss die Dinge abarbeiten, damit ich leben kann und um in der Freizeit schöne Dinge zu genießen.“ Erst mit der Selbständigkeit und der Herausforderung mich in einem ständigen Homeoffice zurechtzufinden, mit dem Fokus auf Chancen und die kleinen Dinge, die mir Freude bereiten, die mich den Moment genießen lassen und mir Erfolgserlebnisse bescheren, wurde mir plötzlich bewusst, wie stark mein Fokus mein Erleben beeinflusst. Und seit ich für mich beschlossen habe, mehr und häufiger von dem zu erzählen, was mich begeistert, mich dankbar sein lässt und mir einfach ein gutes Gefühl gibt, freue ich mich nicht nur immer mehr auf die Arbeitswoche, sondern genieße genau diese Momente auch viel bewusster. Manchmal nur für einen oder zwei Atemzüge oder nur ein paar wenige Minuten, aber ich blicke auf das, was ich geschafft habe. Ich nehme wahr, wie es sich anfühlt und ich freue mich vor allem schon darauf, das mit der nächsten Aufgabe wieder zu erreichen. Und dann plötzlich weiß ich auch in Momenten, in denen sich die Arbeit mühsam anfühlt, ein erwarteter Erfolg ausbleibt oder ein Rückschlag kommt, dass sich auch das wieder ändert. Und in die Niedergeschlagenheit, die Frustration oder Erschöpfung webt sich fast unbemerkt die Zuversicht auf genau diese Veränderung in der Zukunft ein. Und dann erkenne ich immer wieder, dass ich mit der nächsten Aufgabe oder dem nächsten Arbeitstag auch wieder eine neue Chance auf Erfolgserlebnisse habe. Auf inspirierende Gespräche und die kleinen Dinge, die mich mit Freude erfüllen. Das führt vielleicht nochnicht dazu, dass sich meine aktuelle Frustration oder Niedergeschlagenheit (die durchaus immer mal wieder auftauchen können) sofort vollständig auflösen, aber es lässt doch eine gewisse Sicherheit entstehen, dass dieser Zustand nur vorübergehend ist. Vielleicht ist es neben meinem Fokus genau diese Erkenntnis, die mir immer wieder Kraft und Halt und Zuversicht gibt und den nächsten glücklichen Moment unaufhaltsam näher rücken lässt. Und ich finde, der Montag ist der perfekte Tag dafür, sich genau das immer wieder ins Gedächtnis zu rufen. Oder? Wie sieht das bei dir aus? Genießt du die schönen Momente in deinem Alltag – beruflich oder privat? Fokussierst du dich auf Chancen und Erfolge? Und worüber redest du mit deinen Arbeitskolleg*innen? Über das was anstrengend ist, was nicht funktioniert oder schlecht läuft? Oder das, wofür du dankbar bist, was dir Freude bereitet und was gut läuft? Und was bräuchte es, damit du auch einmal sagen kannst „Yeah, endlich ist Montag!“? Herzlichst Eure Steffi
von Stefanie Lehrter 25 März, 2021
Hand aufs Herz – wie oft sagst du deinen Mitmenschen was dir positiv an ihnen auffällt? Und wie oft sagst du es aus tiefstem Herzen und ohne dadurch etwas erreichen zu wollen? Ich bin immer wieder erstaunt darüber, dass wir in unserer Gesellschaft dieses unglaubliche Potential, das in einem ehrlichen Kompliment steckt, so verschwenderisch verschenken. Als ich das erste Mal die Macht eines ehrlichen Kompliments erlebt habe, war ich etwa 18 Jahre alt und beobachtete in der Reithalle eine der Reiterinnen an unserem Stall. Sie und ihr Pferd hatten keinen besonders guten Tag. Ihr Pferd lief sehr verspannt, schlug immer wieder unwillig mit dem Kopf und die Reiterin wirkte zunehmend ärgerlicher und verkrampfter. Ich muss gestehen, sie hatte mein volle Mitgefühl, denn ich kannte ähnliche Situationen nur zu gut. Man saß mitten auf dem Präsentierteller, wusste genau was schief lief, aber egal was man versuchte, es wurde eher schlimmer als besser. Was mich in diesen Momenten immer besonders unter Druck gesetzt hatte, waren die vermeintlichen Kommentare der Zuschauer, die ich vor meinem geistigen Ohr hörte und die sich gerne als Dauerschleife in meinem Kopf einbrannten. Und es waren keine besonders netten Kommentare, die ich da vermutete. Und obwohl ich nicht genau weiß, ob sich in ihrem Kopf ebenfalls etwas derartiges abgespielt hat, hatte ich den starken Impuls ihr etwas zu sagen, was mir in dieser Situation wirklich gut gefiel und dass ich sah, dass sie es heute nicht leicht hatte. Ich bin also bei der nächstbesten Gelegenheit spontan zu ihr hingeritten und hab es ihr einfach gesagt. Und es war total spannend zu beobachten, was dann passierte. Sie begann zu lächeln und freute sich. Zugegeben, nach einem kurzen, leicht irritierten Moment, denn es war damals nicht gerade üblich, dass wir uns einfach so gegenseitig sagten, was wir bei den Anderen gut fanden. Aber nach einem einzigen, freundlichen Satz konnte ich beobachten, wie sie sich im Sattel aufrichtete und entspannte. Und ich konnte sehen, wie sich diese Entspannung auf das Pferd übertrug. Und im weiteren Verlauf wurden plötzlich all die kleinen Unstimmigkeiten, die sich vorher immer weiter hochgeschaukelt hatten, immer weniger. Es war wirklich nur ein kleiner Satz, der den gesamten Verlauf des Ritts verändert hat. Und die Erinnerung daran verursacht mir bis heute eine Gänsehaut, wenn ich daran denke, welche Wirkung ein paar ehrliche, nette Worte hatten. Seitdem habe ich diesem positiven Impuls unzählige Male nachgegeben. Und die Ergebnisse waren immer wieder erstaunlich. Vollkommen unnahbare, ja sogar vermeintlich arrogante Menschen, von denen ich immer gedacht hatte, sie würden mich nicht mögen oder auf mich herabschauen, entpuppten sich als unheimlich freundliche und herzliche Personen. Und dieser Effekt blieb vor allem bei den vermeintlich arroganten und unfreundlichen Menschen konstant. Wo vorher oft kaum ein Gruß ausgetauscht wurde, gab es jetzt freundliche Hallos und Gespräche, wenn man sich begegnete. Selbst bei Menschen, die ich z. T. schon seit Jahren flüchtig kannte und mit denen ich in all der Zeit kaum mehr als 10 Worte gewechselt hatte. Ich habe in all der Zeit noch kein einziges Mal eine negative Reaktion bekommen. Durchaus Irritation und Unsicherheit, manchmal auch ein unsicheres Zurückgeben von Komplimenten, aber nie eine ärgerliche oder abwehrende Reaktion. Das Geheimnis ist allerdings, dass es etwas sein muss, dass ich wirklich ehrlich meine. Wenn ich einfach nur schmeicheln will, dann merkt mein Gegenüber das sofort. Was vermutlich daran liegt, dass wir eben diese unterschwellige Haltung vor dem Unterbewusstsein unseres Gegenübers nicht verbergen können. Mikroausdrücke und unbewusste Gesten verraten uns auf eine Ebene, die wir oft nicht mit Worten erfassen können und trotzdem ein intuitives Wissen um die Unehrlichkeit auslöst. Dasselbe scheint mir zu passieren, wenn diese Taktik gezielt und vor allem dafür benutzt wird, um den anderen zu manipulieren. Obwohl derartige Taktiken durchaus funktionieren können, wie unzählige Trainings für Verkäufer beweisen, zeigt sich doch immer wieder, dass auch diese Haltung unterschwellig wahrgenommen wird. Und es wird eben auch wahrgenommen, wenn etwas einfach ehrlich und von Herzen und ohne weitere Hintergedanken kommt. Aber wie oft nutzen wir die Gelegenheit, jemandem etwas positives zu sagen? Wie oft bei den Menschen, die wir lieben? Wie oft bei guten Freunden oder Verwandten? Und wie oft bei flüchtigen Bekannten oder völlig Fremden? Wie oft würden wir selbst uns wünschen, eine freundliche Rückmeldung oder ein Kompliment zu erhalten? Oder uns zumindest sicher sein zu können, was jemand anderes von uns hält? Und wie oft nehmen wir selbst ein Kompliment einfach dankbar und mit Freude an? Denn auch das ist etwas, dass ich inzwischen gelernt habe. Ein echtes Kompliment wartet nicht auf eine hastig aus der Luft gegriffene Rückgabe Natürlich schadet es nicht, demjenigen ebenfalls etwas positives zu sagen, aber am besten dann, wenn man ihm das aus ganzem Herzen einfach mitteilen möchte. Es ist ja kein Geheimnis, dass ich gerne ein Lächeln in die Welt bringe. Sei es nun meine eigenes oder das eines anderen. Kleine Sätze mit einem Kompliment, einem Lob oder einfach einer herzlichen Mitteilung schaffen diese Aufgabe so spielend und mühelos, dass ich mir wirklich wünschen würde, wir würden noch viel häufiger bewusst auf das achten, was uns anderen gefällt. Und ich wünschte mir, wir würden es ihnen auch viel öfter sagen. Nicht weil wir etwas von ihnen wollen, sondern weil es einfach Freude bereitet, positives auszusprechen! Wie sieht es aus? Magst du es probieren? Einfach mal bewusst darauf achten, was du einem Menschen in deinem Umfeld positives sagen könntest? Und es dann vielleicht sogar auch laut auszusprechen? Ich bin gespannt, welche Erfahrungen du mit dieser kleinen Geste machst! Und ich würde mich sehr freuen, davon in einem Kommentar zu lesen! Herzlichst Eure Steffi
von Stefanie Lehrter 19 März, 2020
Quelle: Scopio
von Stefanie Lehrter 15 März, 2019
Vor einigen Wochen traf ich mich mit einem Freund auf einen Kaffee in einem netten kleinen Laden in Köln. Wir tauschten Neuigkeiten aus, erzählten uns gegenseitig unsere Pläne für die nähere Zukunft und erinnerten uns an gemeinsame Erlebnisse. Irgendwann kamen wir an einen Punkt, in dem wir Geschichten und Erlebnisse aus unserer Jugend teilten. Verrückte, spontane Dinge, die damals einfach so zu passieren schienen, heute aber nahezu vollkommen aus unserem Leben verschwunden zu sein scheinen. Es war unterhaltsam und sowohl das Zuhören, als auch das selbst erzählen machte Spass. Ich muss gestehen, ich bin eine Geschichtenerzählerin. Ich erzähle gerne und ausführlich. Meine Freunde können ein Lied davon singen, dass ich, wenn ich einmal ins Erzählen gerate, sehr liebevoll jegliche Details einwebe an die ich mich erinnere, immerhin habe ich die Fürsorgepflicht meinen Zuhörern etwas zu bieten. (Okay, vielleicht kommt auch nur die Autorin in mir zum Vorschein, die noch einen gewissen Entwicklungsbedarf hat, was das Kürzen eines Textes angeht.) In jedem Fall macht mir das Erzählen Spass. Und bei diesem Treffen wurde mir plötzlich bewusst, dass ich kaum noch erzähle. Ich schwelge mit Freunden noch sehr gerne in Erinnerungen, aber neue Begebenheiten kann ich immer seltener erzählen. Ich glaube, die letzten wirklich verrückten und ungeplanten Begebenheiten, die ich erzählen kann, sind die vom „creepy“ Horrorhaus in Cornwall (in dem ich auf meinem Roadtrip durch Südengland lieber nicht übernachtet habe). Und die Geschichte, wie ich mich auf dem Sofa einer Hebammen-WG wiederfand, nachdem das gebuchte Guesthouse bereits geschlossen hatte und nicht bereit war, mich noch einzulassen, als ich nach einer langen Staufahrt (wegen eines freilaufenden Bullen – ehrlich!) endlich angekommen war. Und diesen Roadtrip unternahm ich im Juli 2017! Wenn ich so darüber nachdenke, kann ich noch mehr Begebenheiten aus diesen 14 Tagen erzählen. Kleinere und größere Anekdoten. Aber für die Zeit seitdem, also fast die letzten zwei Jahre fällt mir kaum etwas ein, was sich für eine unterhaltsame Geschichte anbietet. Und der Grund dafür ist vermutlich, dass ich mich immer in denselben gewohnten Bahnen bewege. Ich fahre dieselben Strecken, ich kaufe in denselben Läden ein, gehe meist zu denselben Zeiten ins Fitnessstudio und treffe auf der Arbeit (wenn ich nicht ohnehin gerade im Homeoffice arbeite) dieselben Menschen. Mein Leben ist bisher zum Glück noch nicht völlig grau, aber es hat definitiv das Potential wieder bunter zu werden. Und das bedeutet, ich werde die Jugendliche in mir zu neuem Leben erwecken. Ich starte die Challenge wieder mehr zu erleben, das mein Leben bunter werden lässt. Alleine oder mit Freunden. Das können schon so einfache Dinge sein, wie ein spontaner Ausflug, ein neuer Kurs oder eine Probestunde in einem Verein. Vielleicht auch nur ein Cocktailabend, ein Konzertbesuch oder eine ganz andere, verrückte Idee. In jedem Fall möchte ich wissen, wie bunt ich mein Leben ausmalen kann! Und da für so etwas Inspirationen immer sehr hilfreich sind, freue ich mich, wenn du mir in einem Kommentar schreibst, was dein Leben bunt macht oder welche Ideen du hast. Welche Liste mit Dingen, die du unbedingt noch machen willst, hast du? Welche verrückten Ideen verstauben in den Kellern und Verliesen deiner Luftschlösser? Lasst es mich wissen! Herzlichst Eure Steffi
von Stefanie Lehrter 12 März, 2019
Quelle: Pixabay
von Stefanie Lehrter 12 März, 2019
Mit dieser Frage beschäftige ich mich inzwischen schon sehr lange. Und was mir erst sehr spät klar geworden ist, ist, dass die Frage danach, was Glücklichsein eigentlich für mich bedeutet eigentlich die zentrale Frage ist. Wir benutzen das Wort "glücklich" ständig und merken dabei oft gar nicht, dass wir dabei ganz unterschiedliche Formen des Glücklichseins vor Augen haben.
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